Blog Saison 2025

#3: Mediterranean Epic

06. - 09.02.2025 - Mediterranean Epic (Spanien)

Nach drei kurzen Tagen Erholung ging es bereits weiter mit dem Mediterranean Epic, meinem absoluten Lieblingsrennen. Die Strecken sind einfach ein Genuss, die Organisation perfekt und die Atmosphäre immer sehr familiär und herzlich. 


Etappe 1: 28km Zeitfahren 

Dieses Jahr wurde die Zeitfahrstrecke etwas angepasst. In den vergangenen Jahren war das Ziel zuoberst auf dem Berg. Dieses Jahr hatten wir weniger Höhenmeter zu absolvieren, dafür wurde auch die Abfahrt neu auf Zeit gefahren. Mit Startnummer 2 wurde ich als Zweitletzte ins Rennen geschickt, da bei Zeitfahren in umgekehrter Reihenfolge gestartet wird. Ich kam sehr gut voran, überholte schnell Fahrerinnen, die vor mir gestartet sind, was natürlich immer eine Extraportion Motivation gibt. Die Ziellinie überquerte ich mit der zweitbesten Zeit und musste mich nur von meiner Teamkollegin Rosa geschlagen geben.
 

Etappe 2: 61km 

Die zweite Etappe ist die technisch anspruchsvollste Etappe des Rennens, welche mir sehr liegt. Am Anfang geht es gleich berghoch und dann in den ersten Singletrail. Ich kannte die Strecke von den Vorjahren, wodurch ich ziemlich genau wusste, an welchen Stellen es vorteilhaft ist, vorne zu sein, um im Trail nicht blockiert zu werden. Es lief richtig gut und ich drückte zusammen mit Rosa aufs Tempo. Immer mehr Fahrerinnen fielen ab, wodurch wir schlussendlich nur noch zu zweit unterwegs waren. Wir spannten natürlich zusammen. Bei Kilometer 40 musste ich dem Tempo aber Tribut zollen und Rosa ziehen lassen. Alleine fuhr ich die Etappe zu Ende und konnte als 2. viel Zeit gegenüber der Konkurrenz gut machen für die Gesamtwertung. 


Etappe 3: 80km 

Die Königsetappe stand am dritten Tag auf dem Programm. Leider wachte ich nicht wirklich fit auf. Ich brachte kaum das Frühstück in den Magen. Naja, ich versuchte trotzdem optimistisch an den Start zu gehen, wobei ich mich echt komplett schlapp fühlte. Ich kämpfte, aber musste schnell einsehen, dass mir meinen Körper heute einen Strich durch die Rechnung machte. Ich konnte während der Etappe fast nichts Essen und Trinken, was natürlich bei 4h Rennen fahren sehr suboptimal ist. Völlig entkräftet starrte ich auf den Radcomputer und war über jeden Kilometer froh, den ich hinter mir brachte. Ich versuchte einfach Schadensbegrenzung zu betreiben. Das Ziel erreichte ich als 6. mit 11 Minuten Rückstand. Sehr viel, aber immerhin konnte ich noch ganz knapp den zweiten Gesamtrang halten. 


Etappe 4: 56km 

Eine Minute Vorsprung hatte ich in der Gesamtwertung noch auf Rang 3. Es hiess also, alles oder nichts. Nach dem Desaster gestern wollte ich unbedingt diesen zweiten Rang in der Gesamtwertung nach Hause fahren. Ich fühlte mich zwar wieder gut, aber wusste auch, dass ich mich am Tag zuvor völlig leergefahren habe, Gift für die Regeneration. Zu meinem Grossen Erstaunen, konnte ich mich aber ziemlich gut vom Vortag erholen. Das Tempo war von Anfang an sehr hoch. Zwei Fahrerinnen musste ich ziehen lassen. Zusammen mit Chrystelle, wir kämpfen um Platz 2 und 3 in der Gesamtwertung, fuhr ich 35km zusammen. Ich hatte den Vorteil, die meiste Zeit im Windschatten zu fahren, da es an ihr lag, mich zu attackieren. Es gesellte sich noch eine dritte Fahrerin zu uns. Ich wusste, dass ich vor dieser Fahrerin in die Abfahrt musste, da ich bergab schneller bin. Bei Kilometer 35 hiess es also Attacke! Ich ging als erstes in die Abfahrt und konnte dort ca. 1.5 Minuten Vorsprung herausfahren. Danach hiess es, 20km alleine, flach im grössten Gegenwind ins Ziel fahren. Die Power war zurück. So erkämpfte ich mir zum Abschluss den 3. Rang und konnte den 2. Gesamtrang sicher verteidigen. 

Zufrieden mit dem Saisonstart heisst es jetzt erstmals, gut erholen. Danach starten die letzten vier Wochen Vorbereitung für das Cape Epic in Südafrika. Der grosse Traum ist so greifbar nah… 


#2: Saisonstart

30.01. - 02.02.2025 - La Leyenda de Tartessos (Spanien)

Für den Saisonstart reiste ich nach Südspanien, nach Huelva, wo das 4-tägige Etappenrennen «La Leyenda de Tartessos» stattfand. Das Rennen wollte ich vor allem als Training nutzen, um mich wieder an die Rennhärte zu gewöhnen, das neue Bike einzufahren sowie unseren neuen Nahrungssponsor unter Wettkampfbedingungen zu testen. 

Das Rennen startete, wie erwartet, recht schnell. Am ersten Rennen sind alle motiviert und so wurde an den vielen kurzen Rampen schon ordentlich aufs Gas gedrückt - Schock für meinen Körper. Ich habe bewusst in der Vorbereitung auf diese harten Einheiten verzichtet. So produzierten meine Beine mal wieder ordentlich Laktat. Ich musste die Spitze ziehen lassen und fuhr mein eigenes Tempo. Im Verlaufe der Etappe konnte ich mich aber auf den zweiten Rang zurückkämpfen. Leider fuhr ich mir dann noch einen Platten ein. Zum Glück passierte das Malheur nur 3km vor der Techzone, wodurch ich nicht viel Zeit verlor. Ich rutsche dadurch aber auf den dritten Platz zurück.

Die zweite Etappe gestaltete sich ähnlich. Der Start war schnell und gespickt mit vielen kleinen Rampen. Ich hatte die ersten zwei Rennstunden ziemlich zu kämpfen und fiel zwischenzeitlich auf Rang 6 zurück. Nach zwei Stunden fand ich dann endlich ins Rennen. Ich konnte das Tempo verschärfen und mich bis ins Ziel noch auf den 3. Platz hervorkämpfen. 

Die dritte Etappe war wie ein langes Cross-Country-Rennen mit nur gerade 700hm auf 70km. Das heisst, es war intensiv und recht taktisch. Wie erwartet, blieb das Feld lange beieinander. Die Strecke war echt spassig zum Fahren. Es war aber Chaos pur mit allen Amateur-Männern, welche teilweise halsbrecherische Überholmanöver wagten. Eine gute Positionierung war also umso wichtiger und auch Ruhe bewahren, wenn man mal kurz von der Spitzengruppe abfiel. Es lief aber alles gut und 10km vor Schluss war ich mit Monica Calderon alleine an der Spitze des Frauenfeldes. Wir spannten zusammen und wollten es auf den Schlusssprint ankommen lassen. Plötzlich, 1km, vor dem Ziel, tauchte die Schweizerin Lützelschwab plötzlich wieder auf und überraschte uns ziemlich. Bevor ich nachdenken konnte, lancierte sie schon den Sprint und gewann. Ich wurde dritte. 

Die vierte Etappe war ein Tag zum Vergessen. Meine Beine waren leer, meine Energiereserven aufgebraucht und ein mechanischer Defekt am Bike machte es auch nicht einfacher. Die Spitzengruppe musste ich bald ziehen lassen und so fuhr ich das Rennen alleine auf dem enttäuschenden 6. Rang zu Ende. 

Mit einem 3. Platz in der Gesamtwertung blicke ich aber zufrieden auf die letzten Tage zurück. Das Rennen war eine gute Standortbestimmung und ein gutes Training für die kommenden Wochen. Zuerst heisst es jetzt aber, schnellst möglichst zu erholen, denn in vier Tagen steht bereits das nächste Rennen auf dem Programm. 


#1: Wintertraining

Oktober und das weisse Blatt Papier

Nach dem letzten Rennen heisst es erstmals, runterfahren und zwei bis drei Wochen das Bike unberührt im Keller stehen zu lassen. Es sind die Wochen, in welchen man viel Zeit mit der Familie und Freunden verbringen kann, am Wochenende einfach mal in den Tag hineinleben darf und unter der Woche einem normalen 8-17-Uhr-Job nachgeht (und schnell merkt, welches Privileg es ist, sein Hobby als Beruf ausüben zu dürfen ;-)! Es ist auch die Zeit, um ein weisses Blatt Papier zu nehmen und die vergangene Saison zu analysieren. Was hat funktioniert, welche Ziele wurden erreicht, an was will man für die kommenden Saison arbeiten, welche Rennen und welche Ziele hat man? Zusammen mit meinem Coach mache ich einen groben Fahrplan für die kommende Saison, damit dann pünktlich zum 1. November wieder mit dem Training gestartet werden kann. 

November und der erste Muskelkater

Die Woche vom 1. November ist traditionell für viele Radsportler die Woche, um das strukturierte Training wieder aufzunehmen. Der erste Muskelkater lässt nicht lange auf sich warten und der Puls schiesst schon bei gemütlichen Trainings durch die Decke. Man fragt sich, wie um alles in der Welt man in so kurzer Zeit so viel an Fitness einbüssen konnte. Aber je älter und weiser man wird, weiss man auch, dass es sich schon nach paar Trainings deutlich besser anfühlen wird. 

Dezember und die Flucht in den Süden

Sommersportler werden im Winter gemacht und so ist der Dezember einer der trainingsintensivsten Monate des ganzen Jahres. Man verbringt viele Stunden auf dem Rad und im Kraftraum. Bis anhin flog ich erst im Januar in den Süden. Zu meinem 30. Geburtstag gönnte ich mir aber den Luxus und flüchtete bereits im Dezember für zwei Wochen nach Spanien – und genoss die Zeit in der Sonne und auf coolen Trails in vollen Zügen. 

Januar und das Wiedersehen mit dem Team 

Auch der Januar ist nochmals trainingsintensiv. Die ersten Wochen heisst es in der kalten Schweiz nochmals durchzubeissen und trotz Minustemperaturen irgendwie die Trainingskilometer in die Beine zu bekommen. Die Vorfreude auf die Saison und dem Wiedersehen mit dem ganzen Team steigt. In der dritten Januarwochen findet bei uns im Team traditionsgemäss das Fotoshooting und die Teampräsentation statt. Wir haben zweite Weihnachten und werden mit neuen Bikes und dem Material für die kommende Saison ausgestattet. Drei Tage heisst es Fotos, Videos und Interviews für Sponsoren zu machen, ehe am vierten Tag die offizielle Teampräsentation stattfindet, wo wir all unsere Sponsoren treffen. Die Tage sind meist ziemlich vollgepackt doch es ist schön, mit dem ganzen Team zusammen zu sein und Zeit miteinander zu verbringen. 

Und ja, ehe man zu viel nachdenken kann, ist das Wintertraining auch schon wieder rum und die neue Saison steht vor der Tür. Dieses Jahr wird speziell. Cape Epic und Heim-Weltmeisterschaft here I come! 


Übersicht News 2025

#1: Wintertraining
#2: Saisonstart
#3: Mediterranean Epic