News 2023
#13: Schritt für Schritt zurück!
23.09.2023: Sea Otter Europe, Girona (Spanien)
Nachdem an den letzten Rennen ziemlich deutlich wurde, dass irgendetwas überhaupt nicht mehr stimmte, gingen wir auf Ursachenforschung. Bald schon bestätigte sich der Verdacht, dass meine ausbleibenden Leistungen mit den zwei Stürzen auf den Kopf zu tun hatten. Im Mai flog ich einen Tag vor dem ersten Weltcuprennen über den Lenker und knallte kopfvoran auf die Steine. Mein Bike landete unglücklicherweise auch noch auf meinem Kopf. Von da an war «der Wurm drin». Einige Wochen später auf einer Trainingsfahrt übersah mich leider ein Auto und ich flog unsanft über die Motorhaube und küsste nochmals mit dem Kopf den Boden.
Permanente Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Seh- und Gleichgewichtsstörungen waren schlussendlich die Folge dieser zwei nicht auskurierten Gehirnerschütterungen. Symptome, die ich zuerst auf die leichte Schulter nahm, ehe sie immer schlimmer wurden und mein Körper schlussendlich komplett gegen jegliche sportliche Leistung rebellierte. Nach drei Wochen Sportpause und spezifischer Therapie für meinen Kopf, konnte ich vor gut drei Wochen wieder langsam ins Training einsteigen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle an Jean-Claude und Katja von Sportway, welche mich die letzten Wochen auf dem Weg zurück betreut haben!
Ich wollte unbedingt nochmals ein Rennen diese Saison fahren und eine Ziellinie mit einem Lächeln und einem guten Gefühl überqueren. Das habe ich letzten Samstag am Sea Otter Europe in Girona gemacht. Knapp dreieinhalb Stunden Rennen fahren ohne Kopfschmerzen, ohne Schwindelanfälle und ohne eines kompletten «Shutdowns» des Körpers waren eine riesige Erleichterung. Zwischenzeitlich habe ich sogar attackieren können und das Rennen alleine angeführt, ehe mir etwas zu früh die Luft ausging. Das Resultat war für mich zweitrangig, viel wichtiger war, dass der Kopf wieder mitmachte und eine Rennbelastung zulässt. Dennoch habe ich mich natürlich sehr gefreut, als 3. aufs Podest steigen zu können.
Die Realität ist aber auch, dass ich in den letzten drei Monate ziemlich an Fitness verloren habe, war ich durch die Verletzung nicht in der Lage, konstant und genügend zu trainieren. Deshalb haben wir uns beschlossen, dass ich diese Saison keine weiteren Rennen mehr bestreite und noch ganz meine Blessuren auskuriere, um dann 2024 wieder bei vollen Kräften und in Topform an der Startlinie zu stehen.
Danke an dieser Stelle meinem Team Buff-Megamo, meinem Teammanager, meinem Coach, meiner Familie und meinen Freunden für die Unterstützung und fürs Aufmuntern die letzten Wochen!
#12: Zwei Enttäuschungen und viele Fragen...
06.08.2023: Weltmeisterschaft, Peebles (Schottland)
12.08.2023: Schweizermeisterschaft, Eiger Bike-Challenge (Grindelwald)
Auch eine Woche nach dem WM-Rennen ist es noch schwierig, Worte zu finden… Vielleicht sagt das Bild oben mehr als 1000 Worte…
Nach nicht ganz einfachen Trainingsmonaten im Juni und Juli reiste ich vielleicht nicht in meiner absoluten Bestform an die Weltmeisterschaft. Dennoch war ich guten Mutes, hatte ich im den vier Wochen alles Mögliche gemacht, um in bestmöglicher Form an das wichtigste Rennen der Saison zu gehen.
Nach vielversprechenden Trainings auf einer richtig coolen Strecke, war ich zuversichtlich fürs Rennen. Zwar missglückte mir der Start, doch bereits nach einer Minute hatte ich mich wieder an die Spitze zurückgekämpft. Es ging im zügigen Tempo ca. 4 Kilometer mehr oder weniger flach an den Fuss des ersten Aufstiegs. Und da begann es. Innert kürzester Zeit wurde ich im Feld durchgereicht, bekam kaum Luft beim Atmen und brachte kein Druck auf die Pedalen. Ich kämpfte und mein Körper rebellierte. Es blieb mir nichts anderes übrig, als das Tempo zu drosseln und in gemächlichem Tempo die Kilometer abzuspulen. Nach 3.5 Stunden ging es wieder etwas besser, sodass ich für die knapp verbleibenden 90 Minuten nochmals etwas besser vorankam. Ein enttäuschender 23. Rang, eine halbe Ewigkeit Zeitrückstand auf die Spitze und viele Fragezeichen blieben als bitteren Nachgeschmack auf die WM.
Doch die Tage mit meinem Team in Schottland, die Unterstützung meiner Eltern am Streckenrand und die coole WM-Strecke werden mir jedoch positiv in Erinnerung bleiben.
Irgendwas stimmt momentan mit meinem Körper nicht, was ziemlich offensichtlich ist. So stand ich vor der Entscheidung, ob ich gestern überhaupt an der Schweizer-Meistershaft starten sollte oder nicht. Schlussendlich entschied ich mich, das Rennen anzutreten. Mein Saisonziel, das Trikot der Landesmeisterin zu gewinnen, war in meiner aktuellen Verfassung zwar sehr unrealistisch, dennoch wollte ich nicht bereits vor dem Rennen aufgeben.
Ich ging also an den Start. Wie an der WM konnte ich ca. 20 Minuten noch eine solide Leistung erbringen, bevor es immer schwieriger wurde, das Tempo aufrecht zu erhalten. Da das Rennen mit 80km, 4200hm und einer Renndauer über 6 Stunden recht happig und kräfteraubend war, habe ich mit meinem Umfeld bereits im Vorhinein abgemacht, auszustiegen, wenn der Körper nicht mitmacht.
Für den Kopf unglaublich hart, aber wohl die einzige vernünftige Entscheidung, stieg ich nach 20 Kilometer frühzeitig aus dem Rennen.
Hoffentlich werden wir bald die Ursache finden, was momentan nicht stimmt und dann werde ich alles daransetzen, stärker zurückkommen!
#11: Rock`n`Roll durch die Pyrenäen
05.07. - 08.07.2023: Andorra Epic, La Massana (Andorra)
Letze Woche rockten wir vom BUFF-Megamo Team vier Tage durch die Pyrenäen. Sowohl das Mannenteam mit Hans und José als auch Txell und ich gewannen die Gesamtwertung. Jeden Tag war ich aufs Neue begeistert von den Strecken. Die Landschaft war einmalig und die Etappen gespickt mit vielen technischen Passagen - Mountainbiking pur. Wir litten manchmal in den vielen Aufstiegen oberhalb von 2000 Metern, wo die Luft recht dünn war. Wir hatten aber definitiv unseren Spass auf den endlosen Downhills und den vielen Singletrails. Bei jeder Etappe attackierten wir bereits nach wenigen Metern und konnten uns so jeweils bereits früh im Rennen absetzen. Mit vier von vier möglichen Etappensiegen konnten wir Ende der Woche die Gesamtwertung deutlich für uns entscheiden.
Das beide Teams am Ende von vier Tagen zuoberst auf dem Podest stehen können, geht nur dank einem perfekten Support im Hintergrund. Hier ein kleiner Einblick, wie ein gewöhnlicher Tag beim Andorra Epic bei uns aussah:
Kurz vor 6 Uhr ist Tagwacht, um drei Stunden vor dem Start zu Frühstücken: Porridge, Brot, Pancakes, einfach etwas leicht Verdauliches. Für das Kaffee geht man danach am besten zu unserem Physio ins Zimmer ;-). Dort steht unsere Teamkaffeemaschine, welcher den Hotelkaffees vorzuziehen ist.
Danach geht es nochmals kurz ins Zimmer zurück, die letzte Ruhe vor dem Sturm. Je nach Etappenstart geht es dann mit dem Bike oder dem Auto an die Startlinie. 45 Minuten vor dem Start geht es auf die Rolle fürs Warm-up und 15 Minuten vor dem Start muss man sich spätestens in den sogenannten «Startboxen» für die Startaufstellung einfinden.
«The start will be in the next 15 seconds» und dann gehts los: bisschen Leiden und vor allem Spass haben am doch schönsten Job der Welt!
Nach der Zieldurchfahrt wartet unser Betreuerteam mit Regenerationsshakes, damit wir so schnell wie möglich wieder Kohlenhydrate und Proteine zuführen können. Danach kann man sich in der «Siegeslounge» etwas frisch machen, bevor es zu den Interviews. Währenddessen reinigt unser Mech bereits die Räder vom gröbsten Dreck (für schönere Fotos ;-). Nach der Siegerehrung geht es weiter ins Festzelt fürs Z`Mittag, um die Speicher so schnell wie möglich wieder richtig aufzufüllen.
Nach einem kurzen, lockern Ausfahren haben wir den Luxus, unsere Räder dem Mech zu übergeben, der alles wieder in top Zustand für den nächsten Tag bringt. Für mich heisst es nun Dusche, Siesta und danach Physio. Je nachdem, welche Blessuren man von der Etappe davonträgt, ist die Physiosession jeweils mehr oder weniger entspannend… Das Physiozimmer ist nicht nur wegen dem Kaffee zu bevorzugen, dort findet man auch immer unsere «Snackbar». Und so finden sich meist nach und nach alle Teamfahrer in diesem Zimmer ein, für einen grösseren Nachmittagssnack und eine gemeinsame Plauderrunde. Bis zum Abendessen ist man dann meist damit beschäftigt, seine Klamotten und Ausrüstung zu waschen, seinen Social Media Account mit Fotos und Filmen von unserem Filmmaker zu füllen und die Etappe des nächsten Tages zu studieren. Für unsere Rennverpflegung besprechen wir uns mit unserem Teamchef, der dann nach unseren Wünschen die Flaschen parat macht. Danach trifft man sich mit dem ganzen Team zum Abendessen, bevor es heisst, die Beine hochzulegen und das ganze am nächsten Tag zu wiederholen.
#10: Wechselbad der Gefühle
04.06.2023: Marathon Weltcup #2, Finale Ligure (Italien)
11.06.2023: Europameisterschaften, Laissac (Frankreich)
Guten Mutes reiste ich vor zwei Wochen nach Finale Ligure an den zweiten Marathon Weltcup dieser Saison. Die Strecke war alles andere als ein Zuckerschlecken. 100km und 3800hm, gespickt mit vielen steilen Rampen über 20% Steigung würden uns Athleten alles abverlangen.
Bei diesem Rennen war ein vernünftiges Pacing entscheidend und so versuchte ich im ersten, langen Aufstieg, der über 1 Stunde dauerte, mich nicht schon komplett schwarz zu fahren. Der Plan ging auf und so konnte ich mich im Verlaufe der nächsten Aufstiege weiter nach vorne arbeiten. Leider bekundete ich teilweise in den staubtrockenen und somit extrem rutschigen Abfahrten etwas Mühe, steckte der Trainingssturz von Nove Mesto doch noch etwas in den Knochen (oder im Kopf). Jedenfalls verlor ich in einer Abfahrt den Kontakt zu Platz 5 und war fortan ziemlich einsam unterwegs. Im Mittelteil mit den vielen extrem steilen Rampen bekundete ich Mühe und es wurde etwas eine zähe Sache. Ich erholte mich aber wieder und konnte in der letzten Rennstunde nochmals aufdrehen. Nach 6 Stunden Rennzeit überquerte ich ziemlich kaputt auf Rang 6 die Ziellinie.
Im Grossen und Ganzen zufrieden mit einer soliden Leistung, fehlte mir aber irgendwie dieses letzte Prozent, die es im Rennen braucht, um ganz vorne mitzufahren.
Das dieses Monsterrennen noch lange an meinen Kräften zerren würde, merkte ich bereits am Folgetag. Ich war völlig k.o. und versuchte alles, um schnellstmöglich zu regenerieren.
Doch auch in den drei Trainingstagen auf der EM-Strecke in Frankreich fehlte mir die Power. Jetzt hiess es, einen kühlen Kopf bewahren und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, denn die Strecke war genau nach meinem Geschmack: viele kurze Anstiege, kaum Flachpassagen und technische Abfahrten.
Doch auch wenn ich im Kopf 100% parat war zum Kämpfen, konnte ich kein Wunder herzaubern. Ich hatte am Sonntag absolut keine Energie und war völlig platt. Nach 5 von 80 Kilometer musste ich die Spitzengruppe bereits ziehen lassen und wurde innert kürzester Zeit nach hinten durchgereicht. Ich war völlig am Anschlag, obwohl ich nur einen Bruchteil der Leistung erbrachte, die ich eigentlich im Stande wäre, aufs Pedal zu drücken. Medaillentraum zerplatzt! Mein einziges Ziel war noch, mich irgendwie über die Ziellinie zu retten. Nach schier endlosen 5 Stunden erreichte ich niedergeschmettert und abgeschlagen auf Rang 16 das Ziel.
Die Enttäuschung war gross. Danke an dieser Stelle meinem Team fürs Aufmuntern und Tränen trocknen! Jetzt heisst es, dir richtigen Schlüsse ziehen, erholen und dann voller Energie die zweite Saisonhälfte in Angriff nehmen.
#9: Durch Gran Canaria mit Up and Downs!
18.05. - 21.05.2023: Trans Gran Canaria, Gran Canaria
Gespannt, was mich bei diesem Etappenrennen erwarten würde und mit viel Vorfreude auf warmes Wetter und viel Sonnenschein, reiste ich nach Gran Canaria. Wer die Insel kennt, weiss, über wie viele Steine wir in den letzten vier Tagen gefahren sind ;-) – belohnt aber mit wunderschönem Panorama.
Am ersten Tag stand ein Bergzeitfahren von 16 Kilometer und 700 Höhenmeter an. Der Anfang war aber eher flach als berghoch und ich hatte ein bisschen Mühe, meinen Tritt zu finden. Meine Beine waren wohl noch in Nove Mesto oder ich hatte es am Morgen beim Training mit meinen Teamkollegen etwas übertrieben. Wie auch immer, wirklich über mein Limit konnte ich nicht. Der zweite Teil der Strecke war zum Glück etwas steiler, was mir entgegenkam. Am Ende landete ich auf Platz 3, 5 Sekunden hinter der Siegerin und 2 Sekunden hinter Platz 2 – also alles noch offen.
Die zweite Etappe war die technischste und führte nach dem Start einmal eine richtig steile Rampe hoch. Dort konnte ich mich bereits absetzten und von da an mein eigenes Rennen fahren. Nach einer längeren Abfahrt warteten nochmals zwei grössere Aufstiege mit einer wunderschönen Aussicht. Mit über 5 Minuten Vorsprung erreichte ich das Ziel nach knapp zwei Stunden und übernahm somit das gelbe Leadertrikot.
Am dritten Tag waren die ersten 10 Kilometer mehrheitlich bergab und auf der Strasse neutralisiert. Als das Rennen endlich freigegeben wurde, ging es über staubtrockene Kieswege weiter bergrunter. Ich hatte meine liebe Mühe mit dem Untergrund, fühlte mich unsicher und verlor dementsprechend den Kontakt zur Führenden. Zu zweit konnten wir aber die Lücke wieder schliessen und uns im Aufstieg absetzen. Ich ging das Rennen defensiv an und wollte erst gegen Ende im letzten Anstieg eine Attacke versuchen. Leider ging der Plan nicht auf. Auf einer langen Abfahrt über gefühlt eine Million Steine verlor ich die Kontrolle über den Lenker. Da ich momentan mit Schmerzen von einem Trainingssturz fahre, konnte ich den Lenker mit der linken Hand nicht mehr halten und ich verlor kurzzeitig die Kontrolle über mein Bike. Zwar konnte ich mich noch auf dem Bike halten, schlitze aber ein riesiges Loch in den Pneu. Ich musste in der Techzone einen Schlauch reinmachen, was mich unendlich viel Zeit kostete und ich schlussendlich auf den 3. Rang in der Gesamtwertung abrutschte.
Am letzten Tag wollte ich so viel Zeit wie möglich wieder gut machen, doch 9 Minuten Rückstand auf 60 eher flachen Kilometern und einer starken Konkurrentin aufzuholen war ein Ding der Unmöglichkeit. Ich gab alles, konnte den Etappensieg holen und mich noch auf Rang 2 in der Gesamtwertung vorarbeiten.
#8: Marathon Weltcup Premiere!
13.05.2023: Marathon Weltcup #1, Nove Mesto na Morave (Tschechien)
Der allererste Marathon Weltcup der Geschichte wurde vergangenen Samstag in Nove Mesto ausgetragen. Und die Veranstalter wollten wohl sicher gehen, dass bei der Premiere des Langdistanz Weltcups auch wirklich eine Langdistanz ausgetragen wird: 120km gespickt mit 2600hm standen auf dem Tagesprogramm.
Ich war ziemlich nervös vor dem Rennen. Die Strecke führte zweimal über eine 60km-Runde, die weder grosse Aufstiege noch viele technisch Passagen hat. Somit war ein schnelles, taktisches Rennen vorprogrammiert.
Von Anfang an reihte ich mich in der Spitzengruppe ein. Das Feld war stark besetzt und die Leistungsdichte sehr hoch. So waren wir anfangs eine grosse Gruppe, was sonst im Frauenfeld eher unüblich ist. Bei jeder Rampe berghoch wurde aufs Tempo gedrückt, doch erst der «längste» Aufstieg von ca. 5 Minuten bei Kilometer 25 vermochte zu selektionieren. Zu dritt setzten wir uns ein bisschen ab, bevor es in die technischste Passage ging. Die Strecke war nun total verblockt mit vielen Steinen und Wurzeln bevor eine längere Abfahrt, eine Art «Rockgarden», über unzählige Steine folgte. Ich fuhr diese Passage eher verhalten, da einerseits der Regen in der Nacht die Steine äusserst rutschig machten und ich anderseits am Vortag einen gröberen Sturz über den Lenker hatte und kopfvoran auf die Steine knallte. Zu meinem grossen Erstaunen konnte ich mich dennoch mit einer weiteren Fahrerin in dieser Passage ziemlich absetzen. Wir wurden aber einige Kilometer später wieder eingeholt und so fuhren wir zu fünft nach 60km bei Start-Ziel durch und auf die zweite Runde.
Schon bald wurde das Tempo verschärft und wir waren nur noch zu zweit unterwegs. Bei Kilometer 72 musste ich die spätere Siegerin ziehen lassen, ich konnte ihr Tempo nicht mehr halten. Kurz darauf schloss die Schweizerin Lützelschwab zu mir auf und wir fuhren zu zweit bis ich mich wieder in der technischen Steinpassage absetzen konnte. Meine Energie ging langsam zu Ende, ich kämpfe und konnte mich bis ca. Kilometer 100 an zweiter Position behaupten. Danach explodierte ich. Sosna kam angeflogen und liess mich stehen, ohne dass ich nur die geringste Chance hatte, an ihrem Hinterrad dranzubleiben. Bei Kilometer 106 erlebte ich das gleiche Schicksal noch einmal mit Lützelschwab. Sie trat in die Pedalen und flog davon, ohne dass ich ihre Attacke nur ein bisschen erwidern konnte. Ich wollte so sehr für ein Weltcuppodium kämpfen, doch mein Tank war leer. Nicht einmal zwei Koffeingels nützten mehr. Ganz knapp und auf Zahnfleisch laufend, konnte ich den vierten Platz noch ins Ziel retten. Trotz nicht perfektem Ende bin ich aber zufrieden mit meiner Leistung und definitiv hungrig für mehr! Das war erst der Anfang!
#7: Zufrieden? Nein. - Enttäuscht? Auch nicht.
29.04.2023: Bikefestival Garda Trentino, Riva del Garda (Italien)
Wir durften drei tolle Tage mit unserem Radsponsor «Fulcrum» am Bikefestival in Riva del Garda verbringen. Nachdem wir am Freitag noch weitere Sponsoren besucht haben, ging es am Samstagmorgen um 7:30 Uhr los auf die «Extrema Ronda». 83 Kilometer gespickt mit 3500 Höhenmetern standen auf dem Programm und ich hatte ehrlich gesagt etwas Respekt (vielleicht zu viel?) vor dem Streckenprofil. Zwar hatte ich schon einige Rennen dieses Jahr mit 80-100km bestritten, doch noch nie mit so einem anspruchsvollen Höhenprofil und vor allem nicht mit so langen Anstiegen.
Nachdem das Einfahren schon recht zäh war, ging es los. Schon nach wenigen Fahrminuten erreichten wir den ersten langen Aufstieg und von da an ging es eine Stunde nur den Berg hoch. Ich bin mir so lange Anstiege definitiv nicht gewohnt und das grosse Leiden begann. Irgendwie kam ich nicht so recht in den Rennrhythmus und ich fuhr wie mit angezogener Handbremse den schier endlosen Berg hoch. Nach einer kurzen Abfahrt kam der nächste lange Aufstieg und es wurde richtig steil. Ich fuhr mit zwei weiteren Fahrerinnen um Position 4-6, aber mit Blick auf meinen Radcomputer sah ich, wie meine Power immer mehr abnahm. Und es wartete nach einer kurzen Abfahrt bereits der nächste 30-minütige Anstieg. Ich kämpfte, als wir nach knapp 3h an dem Punkt angelangten, ab der ich die Strecke vom Training am Vortag kannte. Nun kamen vergleichsweise nur noch kürzere Aufstiege und weshalb auch immer, plötzlich konnte ich meine Handbremse lösen und aufdrehen. Innert kürzester Zeit lies ich die Fünft- und Sechstplatzierte stehen, schloss auf Rang drei auf und überholte diese Fahrerin sogleich mühelos. Das Rennen fing langsam an, Spass zu machen und als ich die Feedzone bei Kilometer 53 passierte, rief mir mein Teamchef zu, dass ich meinen 4 -Minuten Rückstand auf Platz 2 bereits auf unter einer Minute gesenkt hatte. Motiviert trat ich in das Pedalen und konnte am Ende des letzten längeren Aufstieges tatsächlich auf Platz 2 vorfahren. Diese Position gab ich auch auf den letzten Kilometern nicht mehr ab und überquerte somit mit gemischten Gefühlen als zweite die Ziellinie.
Wirklich zufrieden bin ich nicht, waren die ersten 3 Stunden doch ziemlich eine zähe Angelegenheit und ich bin mir sicher, dass da mehr möglich gewesen wäre. Wirklich enttäuscht bin ich aber auch nicht, konnte ich in den letzten zwei Stunden doch nochmals richtig aufdrehen und eine gute Leistung zeigen. Somit nehme ich das Positive für die nächsten Rennen mit und arbeite an den «Learnings» aus den ersten Rennstunden.
#6: "Heimrennen" in Igualada
06.04. - 09.04.2023: VolCAT, Igualada (Spanien)
Das Rennen in Igualada findet jeweils vor den Haustüren des Hauptsitzes von BUFF statt. Am Mittwoch besuchten wir die Fabrik und erhielten spannende Einblicke in die Produktion der BUFF-Produkte. Für die folgenden Tagen wollten wir uns natürlich möglichst von einer guten Seite präsentieren…
Etappe 1: Zum Aufwärmen starteten wir am Donnerstag am späteren Nachmittag zur ersten Etappe. Es standen 38km und 1000hm auf einer technisch anspruchsvollen Strecke auf dem Programm. Die Aufstiege waren zudem richtig steil und so konnte man seine Beine schon mal testen. Im zweiten von vier längeren Aufstiegen liess ich die letzte Konkurrentin stehen und fuhr von da an mein eigenes Rennen. Nach ein paar zähen Trainingswochen war die Erleichterung im Ziel gross über einen weiteren Saisonsieg und das gute Gefühl auf dem Bike.
Etappe 2: Heute war der längste Tag (69km) mit den meisten Höhenmeter (1900hm). Ich hatte am Anfang etwas Mühe und meine Beine drehten nicht so ganz, wie ich mir das wünschte. Nach 30 Minuten war ich aber parat, setzte beim ersten Singletrail die Attacke und war fortan nur noch mit einer Konkurrentin unterwegs. Kurzzeitig verlor ich den Anschluss, da sich ein Ast in meinem Hinterrad verfing und ich anhalten musste. Doch das Loch war schnell wieder zugefahren und im langen, steilen und technisch anspruchsvollen Anstieg bei Kilometer 30 setzte ich die zweite Attacke und konnte meine letzte Konkurrentin stehen lassen. Bis ins Ziel baute ich meinen Vorsprung auf 5 Minuten aus und fuhr einen weiteren Sieg ein.
Etappe 3: Heute war ich nach 60km und 1600hm heilfroh, endlich die Ziellinie zu überqueren. Das war ein unglaublich harter Tag auf dem Bike, aber alles der Reihe nach.
Die ersten 15 Kilometer ging es mehr oder weniger nur den Berg hoch. Eine Konkurrentin attackierte von den ersten Metern und schlug ein horrendes Tempo an, welches nur ich halten konnte. Aber ich litt, und zwar ziemlich. Mit Müh und Not konnte ich ihr Hinterrad halten und mein einziger Gedanke war, wer von uns beiden zuerst explodiert. Meine Rettung war, dass es zwischendurch ein paar Singletrails gab, in denen ich stärker war und mir immer wieder ein paar Meter Vorsprung ergattern konnte.
Bei Kilometer 15 gab es eine längere Abfahrt und danach folgten viele weitere technische Passagen. So konnte ich mich von meiner Konkurrentin lösen und bis Kilometer 30 ca. eine Minute Vorsprung herausfahren. Die Etappe war wieder richtig schön und sehr technisch. Geniessen konnte ich es aber nicht, denn nach den harten ersten 15 Kilometer waren meine Beine eigentlich schon ziemlich kaputt und ich litt ziemlich. Obwohl ich nicht mehr viel Power hatte, konnte ich meine Führung verteidigen.
Etappe 4: Die letzten 36km und 1200hm wurden nochmals richtig technisch. Ich kannte die Strecke zwar nicht, doch meine Teamkollegen konnten mir wie jeden Tag wertvolle Tipps geben. So wusste ich, dass es viele enge Trails mit wenig Überholmöglichkeiten gab. Mit einem guten Polster in der Gesamtwertung war meine Taktik heute: In den Aufstiegen Druck machen, die Abfahrten aber sicher und ohne allzu viel Risiko fahren.
So attackierte ich bereits bei Kilometer 4 im steilen Aufstieg und konnte mich ein wenig lösen. Ich ermahnte mich nochmals zur Vorsicht, als ich alleine in die Abfahrt schoss: 3. Kurve und ich knallte mit voller Wucht auf die Steine – super gemacht…! Ich sammelte zwar ein paar weitere blaue Flecken und Schürfungen, aber dem Bike passierte nichts. Also weiter gings. Zwei Konkurrentinnen konnten so wieder aufschliessen, bevor wir nach weiteren Trails nur noch zu zwei unterwegs waren. Beim Aufstieg bei Kilometer 22 versuchte ich nochmals, mich zu lösen, was mir auch kurzzeitig gelang. Aber meine Verfolgerin war technisch klar stärker als ich und schloss die Lücke in den Trails wieder. Ich war am Ende etwas unkonzentriert und machte am schnellen Hinterrad viele Fahrfehler in den Trails. Sollte ich also alles riskieren, um noch für einen vierten Tagessieg kämpfen oder etwas Tempo rausnehmen und ohne Risiko über all die spitzeigen Steine fahren und den Gesamtsieg sicher nach Hause bringen? Meine Konkurrentin flog beeindruckend über all die technischen Passagen, wohingegen ich weiter unnötige Fahrfehler machte. Das Loch war da und so entschied ich mich, die restlichen Kilometer sicher und ohne grosses Risiko in Angriff zu nehmen. Somit wurde ich auf der Schlussetappe zweite und konnte den Gesamtsieg ungefährdet ins Ziel fahren.
Mein Teamkollege Hans Becking entschied die Gesamtwertung bei den Mannen für sich und zusammen mit den guten Leistungen von Txell Figueras und Peeter Pruus konnten wir noch die Teamwertung gewinnen. Drei von drei möglichen Siegen gingen also ans BUFF-Megamo Team. Ich würde sagen, das Heimrennen ist gelungen ;-) !
#5: Laktatparty in den Beinen
19.03.2023: Swiss Bike Cup, Gränichen
Obwohl mein Training überhaupt nicht mehr für die Kurzstrecke ausgelegt ist und ich das Rennen einfach aus dem Training heraus fuhr, auf einen Start bei meinem Heimrennen in Gränichen wollte ich auf keinen Fall verzichten. Wie immer in Gränichen, war das Starterfeld recht gross und sehr stark besetzt.
Ich stellte mich am Sonntag mit dem Ziel an die Startlinie, das Rennen als ein intensives Training zu nutzen. Und das wurde es definitiv… Angefeuert von vielen bekannten Gesichtern am Streckenrand, startete ich ziemlich motiviert und für meine Verhältnisse gut in die erste Runde. Diese Intensität war ich mir jedoch nicht mehr so gewohnt und so büsste ich in Runde 2 dafür. Meine Beine brannten ziemlich und waren schon total übersäuert. Das kann ja heiter werden, schoss es mir durch den Kopf und ich fragte mich kurz, wieso ich auf die Idee gekommen bin, mich bei einem Cross Country Rennen anzumelden. Diese Gedanken waren aber nur von kurzer Dauer, denn angefeuert von meinem Fanclub, machte es doch richtig Spass, dass Rennen zu fahren, auch wenn ich etwas (oder ziemlich fest) litt.
Von Runde zu Runde kam ich aber ein bisschen besser in meinen Rhythmus. Am Schluss reichte es für den 29. Platz, keine Glanzleistung, aber dass hatte ich auch nicht erwartet. Nun freue ich mich, dass meine Rennen wieder länger werden und es wieder viel mehr Höhenmeter zu bewältigen gibt.
An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle, die mich am Sonntag lautstark angefeuert haben. Ich habe mich sehr gefreut, euch alle zu sehen!
#4: Sechs Tage "Peu a baix", Vollgas!
27.02. - 04.03.2023: Andalucía Bike Race, Jaén & Córdoba (Spanien)
340 Kilometer und knapp 10`000 Höhenmeter verteilt auf sechs Renntage gab es am Andalucía Bike Race zu absolvieren. Erstmals fuhr ich zusammen mit Txell Figueras ein Rennen im Zweierteam. Und es fing richtig gut an…
Etappe 1 bis 3: Jaén
Das Starterfeld war mit vielen Athletinnen der Top 20 der Weltrangliste stark besetzt. Umso überraschter waren Txell und ich, als wir uns schon früh auf der ersten Etappe in einer technischen Abfahrt absetzen konnten und uns bis zum Schluss an der Spitze behaupteten. Allererstes Rennen in der neuen Konstellation, erster Sieg und ab nun im Leadertrikot :-).
Aufgrund eines Sturzes auf mein Knie hatte ich eine etwas schlaflose Nacht und irgendwie wollte ich auf der zweiten Etappe nicht so richtig in Rennrhythmus kommen. Trotzdem zeigten wir eine solide Leistung und wurden Dritte, nur ein paar Sekunden fehlten auf Rang 2. Auch die dritte Etappe können wir so nochmals im Leadertrikot in Angriff nehmen.
Am dritten Tag war es bis zur Rennhälfte ein spannender Fight der ersten drei Teams. Txell und ich konnten unsere Stärken in den technischen Abfahrten ausspielen und immer wieder Zeit gut machen. Am langen Aufstieg mussten wir aber abreissen lassen und beendeten die Etappe wiederum auf Platz 3, mussten aber das Leadertrikot abgeben.
Etappe 4: Zeitfahren Villafranca de Córdoba
Heute stand das 30 kilometerlange Zeitfahren auf dem Programm. Ich hatte einen richtig guten Tag und richtig viel Power in den Beinen. So übernahm ich viel Führungsarbeit und wir kämpften um jede Sekunde: Rang 2.
Etappe 5 & 6: Córdoba
Die letzten zwei Etappen fanden in Córdoba statt, wo es weniger Höhenmeter hatte, dafür die Strecken technischer waren.
Wir büssten am Tag 5 auf der Königsetappe etwas für den Effort im Zeitfahren. Beide hatten nicht den besten Tag, es war sehr hart für uns, aber wir kämpfen bis zum Schluss und wurden wiederum 3.
Bei Etappenrennen ist es immer wieder faszinierend, wie der Körper Tag für Tag reagiert. Und so waren die müden Beine vom Vortag auf der letzten Etappe verschwunden, ich hatte nochmals richtig viel Power. Die letzte Etappe war richtig schön und gefiel mir am besten. Sie war gespickt mit vielen technischen Passagen. Wir beendeten die 50 Kilometer auf Rang 3 und wurden somit auch in der Gesamtwertung 3.
Eine Woche mit vielen Highlights geht zu Ende und ich bin stolz auf meine Teamkollegin Txell, wie sie die letzten 6 Tage gekämpft hat und Tag für Tag persönliche Bestwerte ablieferte!
#3: It will be hard, it will be epic!
09.02. - 12.02.2023: Mediterranean Epic, Oropesa del Mar (Spanien)
Etappe 1: Das Mediterranean Epic begann mit einem 19km langem Einzelzeitfahren. Mit Startnummer 2 wurde ich als zweitletzte auf die Strecke geschickt, welche zuerst flach über Trails und nachher über 8km den Berg hochging. Ich kam sehr gut ins Rennen, wurde dann auf den Trails teilweise von anderen Fahrerinnen etwas blockiert, konnte danach aber am Berg nochmals Zeit gut machen. Im Ziel fehlten 13 Sekunden für den Sieg. Mit dem zweiten Rang und meiner Leistung war ich aber auch zufrieden, vor allem darüber, dass meine Beine schon drei Tage nach dem letzten Renneinsatz wieder so gut parat waren. Danke unserem Teamphysio!
Etappe 2: Am Tag zwei wollte ich versuchen, dass Leadertrikot anzugreifen. Leider wurde es mir beim Warmup auf der Rolle ziemlich schlecht und sehr schwindelig. Alles fühlte sich an wie auf einer Achterbahn, obwohl ich mich keinen Meter bewegte. Ich weiss nicht, wie ich die ersten zwei Rennstunden durchbrachte und vor allem nicht, wie ich 90 Minuten das Hinterrad der Leaderin halten konnte. Jedenfalls ging es irgendwie, aber ich war extrem am Anschlag, machte unnötige Fahrfehler (naja, wenn sich alles etwas wackelig anfühlt, sind technische Trails sehr schwer ;-)) und musste abreissen lassen. Nach zwei Stunden beruhigte sich mein Kreislauf wieder ein bisschen und ich kämpfe, um den zweiten Rang ins Ziel zu retten.
Etappe 3: Neuer Tag, neues Glück! Mir ging es wieder tiptop, meine Beine und mein Wille waren heute so richtig parat. Am Vorabend habe ich den Rennplan für die Königsetappe (104km, 2200hm) mit meinem Coach besprochen und so ging es auf die Mission: Etappensieg! Beim langen technischen Anstieg bei Kilometer 40 setzte ich die Attacke und kam weg. Meine direkte Verfolgerin konnte aber wieder zufahren. Danach wurde lange Zeit taktische Spielchen miteinander gespielt, bevor ich bei Kilometer 65 die nächste Attacke setzte. Die war erfolgreich und ich konnte nach knapp 5h im Sattel den Etappensieg feiern. Es war einer der Siege, die einem lange in Erinnerung bleiben…
Etappe 4: 1 Minute 11 Sekunden lag ich vor der vierten, allesentscheidenden Etappe im Gesamtklassement hinter der Führenden Luisa Daubermann. 50 Kilometer standen zum Abschluss auf dem Plan und die Renntaktik sehr simpel: Vollgas und alles in die Waagschale werfen. Luisa hatte natürlich dasselbe im Kopf. Ihre Attacke im ersten Anstieg hat gesessen. Auf und davon flog sie zum verdienten Sieg. Ich gab nochmals alles, aber vermochte die Lücke nicht mehr zu schliessen. Die übrigen Athletinnen konnte weder ihr noch mein Tempo mitgehen und so gab es für mich zum Abschluss quasi nochmals ein Einzelzeitfahren. 50km später überquerte ich ausgepumpt, aber glückglich als Etappen- und Gesamtwertung 2. die Ziellinie.
#2: Im Leadertrikot über wunderschöne Trails
02.02. - 05.02.2023: La Leyenda de Tartessos, Huelva (Spanien)
Rennen in Spanien enttäuschen nie! 4 Etappen auf richtig schönen Strecken mit unendlich vielen Trails und vielen Fans am Streckenrand, die einem lautstark anfeuern.
Etappe 1: Zum Saisonauftakt standen 63km gespickt mit 900 Höhenmeter praktisch ausschliesslich auf Singeltrails auf dem Programm. Es ging ständig rauf und runter und man konnte seine Power somit schon mal ordentlich testen. Die Strecke machte richtig viel Spass zum Fahren. Ich diktierte das Tempo von Anfang an und nach 10 Kilometer war niemand mehr an meinem Hinterrad. Erster Einsatz fürs neue Team, erster Sieg :-) und somit ab sofort im orangen Leadertrikot am Start.
Etappe 2: Am zweiten Tag standen nochmals gleich viele Kilometer auf dem Programm, aber es wurde steiler: 1700 Höhenmeter, was mir sehr entgegenkam. Am Anfang gab es ein paar kurze, giftige Rampen, wo ich das Feld versuchte, auseinanderzureissen. Bei Kilometer 3 war ich schon alleine und versuchte, möglichst viel Zeit fürs Gesamtklassement herauszufahren. Ich hatte einen richtig guten Tag und trotz brennenden Beinen war es ein Vergnügen, auf dieser Strecke. Mit 3.5 Minuten Vorsprung konnte ich mir einen weiteren Etappensieg sichern.
Etappe 3: Am Samstag stand die Königsetappe mit 90km und 2400 Höhenmeter auf dem Programm. Heute waren weniger technische Fähigkeiten, sondern vielmehr die Physis gefragt, da die Strecke viel auf Schotter war und vergleichsweise zu den Vortagen weniger Trails beinhaltete. Meine Taktik «no risk, no fun», machte ich wiederum von Anfang an Druck. Nach 8km war niemand mehr am Hinterrad. Über 80km alleine zu fahren, war teilweise mental bisschen herausfordernd, waren meine Beine doch nicht mehr ganz so frisch. Ich konnte meine Stärken aber in den Aufstiegen ausspielen und kämpfe - mit motivierenden Selbstgesprächen im Kopf ;-) - in den Flachpassagen, die Power konstant zu halten. Mit über 4 Minuten Vorsprung war der dritte Etappensieg geschafft.
Etappe 4: Zum «Dessert» gab es ein 25km langes, flaches Einzel-Zeitfahren. Einmal mehr ein grosses Kompliment an die Veranstalter, die auch zum Abschluss den Athleten eine richtig coole Strecke boten. Ich vermisste die Anstiege, hatte meine lieben Mühe auf dem flachen Kurs und meine Beine waren leer. Ich kämpfe, kassierte aber viel Zeit. Heute waren drei Fahrerinnen deutlich stärker: 4. Platz.
Glücklich mit dem Gesamtsieg in der Tasche, reisen wir nun ans nächste Rennen weiter.
#1 : BUFF - MEGAMO Team
Stolz darf ich mein neues Team präsentieren. Die Saison 2023 nehme ich in den Farben des BUFF-MEGAMO Team in Angriff. Ich freue mich sehr, für eines der führendsten MTB Marathon Teams an den Start zu gehen. Unser Ziel: Das beste MTB Marathon Team der Welt zu werden!
Zwei Marken, ein Ursprung: Katalonien
Seit 1987 entwickelt und designt die Marke "Megamo" aus Girona Fahrräder. Seit ein paar Tagen teste ich mein neues Rennbike und ich kann sagen, es macht richtig Spass auf den Trails.
Auch der zweite Hauptsponsor "BUFF" hat seinen Ursprung in Katalonien. Was 1992 mit der Entwicklung des ikonischen Multifunktionstuch anfing, ist BUFF heute weltweit für ihre Hals- und Kopf-Accessoires bekannt.
Zusammen mit den beiden Namensgebern hat das Buff-Megamo Team das Ziel, Leute für den Radsport und für Outdoor-Aktivitäten zu inspirieren.
Übersicht News 2023
# 1 : BUFF - MEGAMO Team
# 2 : Im Leadertrikot über wunderschöne Trails
# 3 : It will be hard, it will be epic!
# 4 : Sechs Tage "Peu a baix", Vollgas!
# 5 : Laktatparty in den Beinen
# 6 : "Heimrennen" in Igualada
# 7 : Zufrieden? Nein. - Enttäuscht? - Auch nicht.
# 8 : Marathon Weltcup Premiere!
# 9 : Durch Gran Canaria mit Up and Downs!
#10 : Wechselbad der Gefühle
#11: Rock`n`Roll durch die Pyrenäen
#12: Zwei Enttäuschungen und viele Fragen...
#13: Schritt für Schritt zurück